Eine Voraussetzung für gute Lernbedingungen in der Schule ist ein gesundes
Raumklima und damit auch eine gute Luftqualität.
Die Aufgabe bestand darin, den Schülern und Lehrern die Höhe der CO2-Konzentrations im Unterrichtsraum sowie den Einfluss ihres
Lüftungsverhaltens durch eine Messung zu veranschaulichen, um so das
individuelle Lüftungsverhalten zu verbessern.
Dieser Beitrag stellt die realen Messergebnisse
der CO2 Konzentration in der Luft in einem Klassenzimmer /
Klassenraum / Schule in Diagrammen dar. Anhand dieser Daten / Diagramme
erkennt man die Verhältnisse und das Ausmaß der schnellen und hohen CO2-Konzentrationsänderung.
Jedem, ob Schüler, Lehrer oder Träger der Schule, wird hiermit die
zwingende Notwendigkeit eines steten Luftwechsels in einem Klassenraum
sichtbar.
Anmerkung: Es ist schon seltsam, dass Architekten an der Verbesserung
einer luftdichten Bausubstanz arbeiten, aber das Lebensmittel Nr 1,
die Luft, als
Notwendigkeit zum ÜberLeben in dieser geschlossenen Hülle vergessen.
1. CO2-Konzentration der Raumluft:
Es ist
bekannt, dass eine hohe CO2-Konzentration zur Ermüdung und zu Konzentrationsschwäche der
Lehr- und Lernenden führt. Da es jedoch dem einen zu
wenig und dem anderen noch nicht genug gelüftet ist, entstehen immer wieder
unnötige Diskussionen und aus Unwissenheit ein sehr schlechtes
Raumklima.
Die normale CO2-Konzentration der Luft beträgt etwa 400 ppm. =
0,04 V% . Durch Einfluss des Menschen liegt dieser bei etwa 450ppm.
Die lange Zeit gültige „Pettenkoferzahl" sah einen CO2-Gehalt von höchstens 1000 ppm = 0,1 Volumenprozent vor.
Heute gilt als Richtwert für Schulräume (Umweltbundesamt) 0,15 Vol.-% = 1500
ppm, die so genannte Grenze des Hygienebereichs, das sind 1,5
Liter CO2 in einem Kubikmeter (= 1.000 Liter) Luft.
Richtlinie für Schulräume in den USA Max: 1000ppm.
Für Arbeitsplätze gilt der MAK - Wert (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration)
Max: 5000ppm.
2. Schadstoffanteil der Raumluft durch Ausdunstung VOC
(Volatile
Organic Compounds = flüchtige organische Gemische)
2.1 Quelle Mensch:
Zu der CO2-Überbelastung kommen gleichzeitig auch noch die Ausdunstungen der
Körper, der typische Mief = VOC. Diese VOC ist mit dem CO2-Anteil
weitestgehend proportional.
2.2 Quelle Einrichtung und Baukörper:
Ein weiterer sehr wichtiger Grund zum ordentlichen Lüften sind die
Ausdunstungen aller sich im KlassenRaum befindlichen zum großen Teil nicht
natürlichen Materialien bzw deren Komponenten: Mobiliar, Fußbodenbelag,
Wandverkleidung....zum Teil auch schwerflüchtige Organische Verbindungen SVOC.
Es kommt zu dem sogenannten "Sick Buildung Syndrom" SBS.
3. Messung des CO2-Anteils im KlassenRaum
Durchgeführt wurden die Messungen mit dem Messgerät der Fa. E+E Elektronik, Typ EE80-5CTF6D04, Messbereich CO2 bis 5000
ppm, Messunsicherheit +/- 50 ppm, sowie Temperatur, Messunsicherheit +/- 0,3K, Anzeige LCD Display, 4
– 20 mA Schnittstelle. Als Datenlogger diente ein PC mit AD-Wandlerkarte
und der Software DasyLab. Speicherintervall 10 min. Wie die Messungen zeigen, ist der große
CO2-Messbereich durchaus sinnvoll.
Die folgenden Diagramme zeigen die Messergebnisse der CO2-Konzentration in
einem Klassenraum mit ca.20 Schülern.
Fazit:
CO2 riecht nicht. Der typische Geruch
eines Klassenraumes entsteht daher durch die beiden Komponenten der VOC und SVOC.
Um die CO2-Konzentration in der Raumluft des Klassenraumes
auf einen gesunden Wert, Hygienewert = 1500 ppm, zu reduzieren, muss ein
ständiger Luftaustausch stattfinden. Stoßlüftung
reicht nicht, da die CO2-Konzentration sofort wieder ansteigt.
Es müssten dann alle 5 min Stoßlüftungen durchgeführt werden. Dieses
ist auf Dauer nicht handhabbar! Möglichkeiten:
- natürliche Erneuerung der Raumluft durch 2 Fenster, welche sich ständig
auf Kipp-Stellung befinden müssen (Energiekosten im Winter)
- erzwungene Raumlufterneuerung mit einer Klimaanlage oder einfacher Zu-/Abluftanlage
mit Wärmetauscher
Darstellung der Messergebnisse: CO2 -
Konzentration in einem Klassenraum. Die Bausubstanz ist aus 1973.
weitere Infos www.bine.info
|